Gerade als man dachte, alles liefe so gut, gibt es Herausforderungen. Heute Morgen ist mir das Gas für meinen Kocher ausgegangen. Ich wusste, dass das passieren würde. Es reichte gerade noch für Hafergrütze und Morgenkaffee. Der Plan war, in eine kleine Stadt, Hestra, zu gehen und dort was zu essen und eine neue Gasdose zu kaufen. Daraus wurde aber nichts. Der Weg dorthin war einfach. Es war leicht zu laufen und es war ein schöner Morgen. Kurz vor der Stadt traf ich Lotta und Anders, die wirklich nett waren, und wir liefen zusammen in die Stadt. Im Laden fragte ich als Erstes, ob sie Gasdosen haben. Hatten sie nicht. An der Tankstelle schon, aber wegen des ersten Mai war sie heute geschlossen. Daran hatte ich nicht gedacht. So, was nun?

Ich könnte es in Gislaved bekommen, sagten sie, das ist nur 25 km entfernt. Nein danke, ich glaube nicht, dass ich das tun werde. Ich überlegte einen Moment, ob ich den Bus nehmen sollte, aber es gab nur 4 pro Tag, also konnte ich zwar hinfahren, aber nicht zurück. Also was nun?

Herausforderungen sind dazu da, um gemeistert zu werden. Ich könnte natürlich über einem Feuer kochen, aber es ist so knochentrocken überall, dass ich mich nicht richtig traue. Also habe ich beschlossen, stattdessen Sachen zu kaufen die ich in nächsten vier Tagen kalt essen kann, bis ich hoffentlich wieder eine Gelegenheit bekomme Gas zu kaufen. Das ist ja auch nicht das schlimmste. Die schwedischen Wanderer, die erst nicht mit mir reden wollten, es dann aber doch taten, sagten, dass es überall Gas für den Kocher gibt. Das muss sich erst noch zeigen.

Ich ging in die Pizzeria des Ortes (die schwedischen Kleinstädte scheinen alle eine Pizzeria zu haben), aß eine warme Mahlzeit und lud meine Geräte auf. Das Personal war wieder sehr nett und hilfsbereit. Und dann bin ich bis in die frühen Abendstunden weitergewandert und verstecke mich jetzt in meinem Zelt direkt an einem kleinen See in der Nähe einer kleinen Stadt.

Schon wieder Bahnwall

Lotta und Anders