Heute war definitiv die bisher anspruchsvollste Etappe.
Ich habe ausgeschlafen und den Luxus meiner Hütte genossen. Kurz nach 10 Uhr kam Göran, der unglaublich nette Mann, der gleich hinter der Hütte wohnt und mir gestern Abend das Feuerholz gebracht hat, und fragte, ob alles in Ordnung sei und ob ich gut geschlafen hätte. Und ob die Bänke nicht zu hart seien, um darauf zu schlafen? Die Betten konnten nicht mehr benutzt werden, weil die tragenden Teile im Feuer gelandet waren. Ich habe prima geschlafen. Meine Schlafmatte ist so gut. Ich hatte sowieso schon fast gepackt und ein paar Minuten später ging ich zu seinem Haus, um mich zu verabschieden und seine Frau Lena zu begrüßen. Wir unterhielten uns noch einen Moment und dann machte ich mich auf den Weg. Mit trockenen Schuhen und sauberen Socken!
Leider hielt das nicht lange an. Tatsächlich waren sie fünf Minuten nach meinem Aufbruch wieder nass. Die ganzen nächsten 10 km waren mehr Sumpf als Weg. Es war sehr langsam, sehr anstrengend und erforderte eine Menge Konzentration. Jeder Schritt musste wohl überlegt sein. Die meiste Zeit stand ich knöcheltief im Wasser und zweimal sank ich bis über die Knie ein. Das ist ein bisschen beängstigend, aber zum Glück habe ich mein Bein jedes Mal wieder hochbekommen, mit Schuhen und Socken und allem. Der Sumpf hält ganz schön fest.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden, Schuhe zu tragen, die nicht wasserdicht sind. Wäre ich die heutige Etappe als Tagesausflug gegangen, hätte ich wahrscheinlich Gummistiefel oder andere wasserdichte Schuhe getragen. Aber bei einer langen Wanderung werden alle Schuhe früher oder später nass, und die so genannten wasserdichten Schuhe brauchen 100 Jahre, um wieder zu trocknen.
Als ich die 10 km, die über 4 Stunden dauerten, hinter mir hatte, machte ich eine Mittagspause. Ich zog meine Schuhe und Socken aus, wrang das meiste Wasser aus und ließ sie in der Sonne trocknen.
Der Rest des Tages war leichtes Wandern, und als ich für die Nacht stoppte, waren die Schuhe fast wieder trocken. Das war also in Ordnung.
Obwohl ich nur halb so viel gelaufen bin wie gestern, bin ich müder. Morgen soll es regnen und ich komme durch eine kleinen Ort fahren, um einzukaufen und Pizza zu essen.

Göran und Lena
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