Heute musste ich mich entscheiden, ob ich in der Stadt, durch die ich kam, einkaufen gehen sollte. Außer Tee und Schokolade brauchte ich nicht wirklich etwas. War es den 4 km langen Umweg wert? Ja, dachte ich, denn Tee und Schokolade sind gut für die Moral. Außerdem wollte ich nicht auf die Pizza verzichten, die keinen Umweg erforderte, aber erst um 11 Uhr öffnete.
Als ich um 10.40 Uhr in der Pizzeria von Morgårdshammar ankam, war die Tür bereits geöffnet. Ich ging also hinein und sagte, dass ich gerne dort essen würde, aber erst noch einkaufen müsse. Es war in Ordnung und ich sollte meinen Rucksack einfach da lassen. Es war fantastisch. Ich konnte die 4 km laufen, ohne jedes Gepäck. Hurra!
Ich saß lange in der Pizzeria. Sie hatten ein Sofa und ich habe es mir dort bequem gemacht. Ich genoss es, wie der Pizzabäcker im Hintergrund sein Ding machte, und er sagte mir, ich solle es einfach ruhig angehen lassen. Mir wurde klar, dass das, was es manchmal schwierig macht, nicht so sehr das Wetter oder schlechte Wege sind, sondern der fehlende Kontakt zu Menschen. Wenn mich jemand sieht und den Arm hebt, um mich zu begrüßen, werde ich sofort 5 cm größer. Es ist erstaunlich, was das bewirkt. Auf dem Weg zum Supermarkt traf ich eine alte Dame, die ihren Rollator schob. Ich lächelte sie an, und sie lächelte zurück, als wäre es der erste Kontakt seit Tagen gewesen. Ob das richtig war oder nicht, weiß ich natürlich nicht, aber ich kann jetzt besser verstehen, wie schwierig und deprimierend es für Menschen ist, die einsam sind und kaum Kontakt zu anderen haben.
Außerdem habe ich beschlossen, mir etwas zu gönnen. Ich habe ein Zimmer in einer Jugendherberge in Mora gebucht, die ich morgen in einer Woche erreichen werde. Ein Einzelzimmer mit Dusche und WC und Bettwäsche und Handtüchern. Ich freue mich schon sehr darauf.
Als ich schließlich die Pizzeria verließ, ging ich leicht und unbeschwert. Heute Nacht schlafe ich in einem Unterstand in der Nähe eines Bergbaugebiets. Deshalb war ich ein wenig besorgt wegen des Wassers. Kurz bevor ich dort ankam, sah ich einen Mann in seinem Garten und fragte ihn nach Wasser. Er hat es mir gerne gegeben. Nun bin ich für den Abend und den Morgen gerüstet. Mein Zelt habe ich innerhalb des Windschutzes aufgeschlagen. So bin ich vor dem Wind und dem Regen, der heute Nacht kommen wird, gut geschützt. Ich hab schon ganz schön viel Glück, nicht wahr?
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