Wasser ist ein kostbares Gut. In der Theorie weiß man das, aber es wird noch deutlicher, wenn es schwer zu finden ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich mir in Schweden um Wasser Sorgen machen müsste. Aber die Landschaft scheint wirklich trocken zu sein. Viele kleine Bäche sind einfach ausgetrocknet, so dass man mit seinem Wasserverbrauch etwas strategisch vorgehen und sich genau überlegen muss, wo man wieder welches findet. Beim Unterstand gestern Abend gab es kein Wasser in unmittelbarer Nähe, aber ich fand einen kleinen Bach nicht zu weit entfernt. Ich wusste, dass es am nächsten Unterstand auch kein Wasser gibt, aber etwa drei oder vier Kilometer vor dem Ziel sollte es einen Wasserhahn geben, an dem man seine Flaschen auffüllen konnte. Als ich dort ankam und nach dem Wasserhahn fragte, stand dort nur ein mürrischer Mann, der sagte, er verkaufe kein Wasser. Na ja! Er war keine große Hilfe. Ich suchte weiter und fand den Wasserhahn, aber leider war das Wasser noch immer für den Winter abgestellt. Jetzt galt es also, Wasser zu finden. Das war gar nicht so einfach, und ich dachte, dass es ziemlich ungewöhnlich ist, dass der Boden zu dieser Jahreszeit so trocken ist. Es ist doch eigentlich unmöglich, im Moos zu knien, ohne nasse Knie zu bekommen. Aber im Moment gelingt das problemlos. Ich frage mich, ob das ein Zeichen für die klimatische Entwicklung ist?
Schließlich fand ich ein anständiges Wasserloch, so dass ich sowohl Wasser für das Abendessen als auch für eine Tasse Tee am Feuer hatte. Es war also gar nicht so schlecht.

Altes Bauernhaus von 1778
0 Kommentare